Alte Fuji als kompakter Fullframe-Ersatz + Macro

August 20, 2019

Für die Reise auf Okinawa 2019 wollte ich eine schlichte Kamera. Dazu kompakt mit Option für Macro und Ergebnissen nahe an Fullframe (Lichtstärke, Freistellpotential). Die Fuji X-T20 war gerade in Reperatur. So kam in die Reisetasche schliesslich eine Fuji X-E1 + 50mm Nikon Pancake. Für das Pancake hatte ich 2 Adapter dabei: einen Focal-Reducer und ein Macro-Helicoid. In 'Kleinbild' ausgedrückt wär das grob ein 50mm f1.8 und ein 75mm f2.5 Macro. Gar nicht so schlecht ...

Fuji X-E1 + Macro Helicoid Adapter (Pixco) für Canon EF + Adapter EF-Ai + Nikon 50mm 1.8
Rechts daneben der Viltrox FX-EF2

Das Photographieren mit dem 50 mm Nikon (E-Series) hat Spass gemacht. Und da die meisten Bilder draussen bei heller Sonne entstanden, war der elektronische Sucher sehr hilfreich, auch zur Ausschnittsvergrösserung beim manuellen Scharfstellen.

Käfer: 50mm Nikon mit Macro-Adapter an der Fuji X-E1 - die Blende hab ich mir nicht notiert. Die Exif Daten verraten noch 1/60 iso100. Ein Polfilter war auch noch dabei.

Fazit nach der Reise ...

Die in die Jahre gekommene X-E1 ist was für "Slow-Photographie". Doch der Sensor liefert immer noch gute Ergebnisse und die 16 Millionen Pixel haben völlig ausgereicht, vorallem mit dem benutzten Objektiv.
Zugegeben, das Hin- und Herwechseln der zwei Adapter ging mir ganz schön auf den Keks - ausserdem ständig das Risiko, Staub auf den Sensor zu bekommen und das dann eventuell erst viel später auf dem Monitor zu bemerken ;-) Wechselbajonett ist ja toll - aber nicht am windigen Strand. Das eigentliche Plus eines Helicoid-Adapter ist, dass man bei Bedarf etwas näher ans Motiv kommt, ohne extra einen Distanzring einsetzen zu müssen. Aber wenn man sowieso zwischen zwei Adaptern wechseln möchte, ist der Vorteil dahin.

Im Nachhinein ist man immer klüger ;-) Hier mein Ranking an Lösungen für die nächste Reise:

Platz 5 : Eine Fullframe Mirrorless Kamera kaufen.  ... vielleicht eine Sony vom Gebrauchtmarkt angeln ? Die wäre dann sozusagen nicht nur Reise-Trashcam sonderen auch zum Experimentieren mit sämtlichen manuellen Objektiven interessant. Da ich diesen Body erst noch kaufen müsste, gibts hier nur Platz 5.

Platz 4 : Einen zweiten Body mitnehmen. So bleibt wirklich das Objektivwechseln erspart. Diese Lösung kommt in Frage, wenn man sowieso eine Tasche dabei hat und es auf 300g zusätzlich nicht ankommt. Auf den einen Body käme dann das Fujinon XF 35mm f1.4 und auf den anderen ein Objektiv für Macro. Auf die Schnelle würd mir das Fujinon XF 60mm einfallen. f2.8 ist eine Blende weniger als erhofft, geht aber bei Macro völlig in Ordnung. Nun, das wären dann zwei relativ moderene XF Objektive - da kommt mir die manuelle Spass-Komponente etwas zu kurz ...

Platz 3 : Einfach nur das Fujinon XF 35mm f1.4 mitnehmen. Das entspricht immerhin noch einem 50mm f2 bei Kleinbild. Zudem kompakt, leicht, scharf, Autofokus... Null Kopfzerbrechen. Doch man kommt nicht so nah ran (Siehe Vergleich unten) Es gäbe da allerdings auch noch die guten alten Vorsatz-Linsen mit Filtergewinde - vielleicht einen Versuch wert.

Platz 2 : Den Focal-Reducer konsequent drauf lassen. Er verschliesst mit seinen Glaselementen den Body und reduziert beträchtlich das Risiko, Dreck auf den Sensor zu bekommen. Für Macros wird ein banaler Distanzring zwischen Focal-Reducer und Objektiv gesetzt. Leicht, günstig und relativ unkompliziert. Wird er nicht gebraucht, wandert er in die Hosentasche.

Platz 1 : Ein Focal-Reducer mit Helicoid - Gibt es sowas schon ??

Abendstimmung, Sunayama Beach, Insel Miyako - 50mm Nikon mit Viltrox ef-fx2 an der Fuji X-E1, 1/250, iso200 und vermutlich f5.6

Close-Focus Vergleich :
links Nikon 50mm @f1.8 + Helicoid Macro Adapter, rechts Fujinon 35mm @ f1.4